Umgang mit Zielkonflikten zwischen Denkmal- und Klimaschutz im Gebäudesektor

Die Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel formuliert, dass Brandenburg bis spätestens zum Jahr 2050 klimaneutral umgestaltet wird. Hinzu kommen die europa- und bundesrechtlichen Vorgaben zur umfassenden Reduktion der CO₂-Emissionen, unter anderem im Gebäudesektor.

Diese Klimaziele sind nur erreichbar, wenn auch Bestandgebäude in großem Stil energetisch saniert sowie mit erneuerbarer Energie und Wärme versorgt werden. Bei historischen Gebäuden kollidiert dieser Anspruch allerdings immer wieder mit Vorgaben und Auflagen des Denkmalschutzes.

Wir fragen die Landesregierung:

1. Welche grundsätzlichen Überlegungen gibt es im Land Brandenburg zur Vermeidung und/oder Lösung von Interessen- und Zielkonflikten zwischen Denkmal- und Klima-schutz im Gebäudesektor?

2. Welche Kriterien finden bei der Abwägung der Vorschriften des Denkmalschutzes im Zusammenhang mit der energetischen Sanierung von historischen Gebäuden und de-ren Versorgung mit erneuerbarer Energie und Wärme (etwa durch Photovoltaikanlagen) auf Seiten der zuständigen Behörden Anwendung und wie werden diese Kriterien gewichtet?

3. Wird bei einer entsprechenden Abwägung gegenläufiger Interessen des Denkmal- und des Klimaschutzes hinsichtlich der Art des denkmalrechtlichen Schutzstatus‘ (bspw. zwischen Einzel-oder Flächendenkmalen) differenziert?

4. Gibt es seitens der zuständigen Behörden (oder anderer staatlicher Stellen) spezielle Beratungsangebote für Eigentümerinnen und Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude hinsichtlich einer mit dem Denkmalschutz in Einklang zu bringenden energetischen Sanierung sowie Ausstattung mit Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Ener-gie?

5. Existieren besondere Förderprogramme auf EU-, Bundes- oder Landesebene, welche die Eigentümerinnen und Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude bei der Finanzie-rung von Planung und Umsetzung klima- und denkmalgerechter Gebäudesanierung und -anpassung unterstützen?

Die Antwort der Landesregierung können Sie hier nachlesen.