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Negativzinsen für Kleinsparer darf es nicht geben!

Parteiübergreifend hieß es aus der Politik immer, Negativzinsen für Kleinsparer darf es nicht geben. Ich habe in meiner Funktion als Finanzminister davor gewarnt, Negativzinsen von Sparern zu verlangen und ein gesetzliches Verbot von Negativzinsen gefordert. Eine deutliche Anhebung der Freigrenze für Sparer wäre die Lösung.

Wer bei heutigem Stand 10.000 € auf einem Girokonto einzahlt, hat in zehn Jahren nur noch rund 9500 € zur Verfügung. Ostdeutsche Sparer sind von Strafzinsen besonders betroffen, da mittlerweile fast jede zweite Bank in Ostdeutschland von ihren Privatkunden Negativzinsen verlangt. Im Bundesdurchschnitt sind es gerade mal ein Fünftel. Auf der anderen Seite werden abenteuerlich hohe Dispozinsen verlangt. Gerade die Solidität des ostdeutschen Sparers wird ihm im Niedrigzinsumfeld zum Verhängnis. Im Osten ist man bei der Kreditaufnahme insgesamt zurückhaltender als im Westen. Dieser Umstand erklärt sich durch das anhaltende Lohngefälle. Denn auch 31 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen ostdeutsche Arbeitnehmerinne und Arbeitnehmer im Schnitt deutlich weniger als westdeutsche mit vergleichbarer Tätigkeit. Wer zum Beispiel in Brandenburg Vollzeit arbeitet, verfügt über ein durchschnittliches Einkommen von 2708 €. Das sind 693 € weniger als im bundesweiten Mittel. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der Brandenburger Linksfraktion hervor. Wer mehr verdient, kann mit seinem Einkommen tendenziell auch höhere Kredite finanzieren. Die Kreditbeträge der ostdeutschen Darlehnsnehmer sind deshalb im Durchschnitt fast 1300 € niedriger, als die Kreditsummen der Westdeutschen.