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Kehrt die Bahn nach Ketzin zurück?

MdL Görke unterstützt Reaktivierung der Bahnlinie Ketzin - Wustermark

Mit der Reaktivierung einer Bahnlinie hat Christian Görke Erfahrung. Als Finanzminister bereitete er mit Vertretern der Landkreise Uckermark und Barnim sowie den betroffenen Kommunen den Weg dafür, dass vor genau einem Jahr der Bahnverkehr zwischen Joachimsthal und Templin (RB63) wieder aufgenommen werden konnte. Den mehrjährigen Probebetrieb auf dieser Strecke, auf der im Jahr 2006 der Personenverkehr eingestellt worden war, kofinanziert das Land mit zwei Millionen Euro. Jetzt macht sich der Linkspolitiker in seiner neuen Funktion als verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion für die Reaktivierung der Bahnlinie zwischen Ketzin und Wustermark stark. Aus diesem Anlass führte er am Freitag ein Arbeitsgespräch mit dem Ketziner Bürgermeister Bernd Lück. In der havelländischen Kleinstadt gibt es schon seit einiger Zeit die Idee, einen Teilabschnitt der einstigen Osthavelländischen Kreisbahnen zu reaktivieren. Angestrebt wird, den ca. 15 Kilometer langen Schienenweg zwischen Ketzin und Wustermark zu ertüchtigen und in den Nahverkehrsplan des Landes Brandenburg aufzunehmen. Die Voraussetzungen dafür sind gut, wie auch eine von der Havelländischen Eisenbahn AG in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie bestätigt. Die Studie geht von etwa 400 Fahrgästen pro Tag in der Anfangsphase aus. Perspektivisch könne sich diese Zahl schnell verdoppeln. Das erachtet auch der Ketziner Bürgermeister als realistisch. „Entgegen früherer Prognosen steigt unsere Einwohnerzahl“, so Bernd Lück. In Ketzin rechnet man bis 2021 mit einem Einwohnerzuwachs um 500 auf dann 7000 Personen. Bis zum Jahr 2030 könnte die Einwohnerzahl Ketzins sogar auf 8000 bis 8500 wachsen. Insbesondere Familien aus der Landeshauptstadt Potsdam und Falkensee zieht es in die Kleinstadt an der Havel, wo die Miet- und Grundstückspreise im Vergleich zur unmittelbaren Metropolenregion noch moderat sind. Aber nicht nur die Ketziner selbst sind potentielle Fahrgäste auf der zu reaktivierenden Bahnlinie. Auch die rund 600 Beschäftigten der Firmen Hermes und Mosolf, deren Firmengelände an der Bahntrasse liegt, könnten künftig per Regionalbahn den Weg zur Arbeit absolvieren. Und schließlich wäre die Bahnverbindung Ketzin – Wustermark auch für Pendler aus Brandenburg/H. in den Nordwesten Berlins interessant. Heute zieht sich die Blechlawine dieser Berufspendler noch durch die Ketziner Innenstadt bis nach Wustermark, wo sie dann in die Regionalbahn nach Berlin-Spandau umsteigen. Künftig könnte der Wechsel von der Straße auf die Schiene schon in Ketzin erfolgen.

„Wichtig ist, dass die Planungen schnell vorangetrieben werden und die Linie in den Nahverkehrsplan aufgenommen wird. Dafür werde ich mich im Landesparlament einsetzen und das Vorhaben konstruktiv begleiten“, so Christian Görke.

In der Machbarkeitsstudie werden die Gesamtkosten für dieses Infrastruktur-Vorhaben auf 14 Millionen Euro beziffert. Eine Summe, die laut Studie im Verhältnis zum Nutzen für die Stadt und die Nachbarkommunen ein vertretbarer Investitionsaufwand sei.